7.000 Genossenschaften in Deutschland
2025 ist das Jahr der Genossenschaften: Wir feiern 175 Jahre Genossenschaftswesen in Deutschland und zugleich hat die UNO das „Internationale Jahr der Genossenschaften“ ausgerufen. Anlass genug, um auf eine beeindruckende Zahl zu blicken: Über 7.000 Genossenschaften sind heute in Deutschland aktiv.
175 Jahre Genossenschaften – ein Jubiläum mit Symbolkraft
Die Entwicklung der Genossenschaften ist eine der erfolgreichsten sozialen Bewegungen der Wirtschaftsgeschichte. Ihren Ursprung nahm die Genossenschaftsidee in England 1844 mit den „Redlichen Pionieren von Rochdale“, deren Ursprung auf Robert Owen zurückgeht (Wikipedia ↗). Die Idee wurde in Deutschland 1849 mit der Gründung der ersten gewerblichen Genossenschaft durch Hermann Schulze-Delitzsch übernommen. Kurz darauf folgte Friedrich Wilhelm Raiffeisen mit dem Aufbau ländlicher Kreditgenossenschaften. Beide Pioniere schufen Strukturen, die auf Solidarität, Selbsthilfe und demokratischer Mitbestimmung beruhen.
Besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts breitete sich die Idee schnell im gesamten deutschsprachigen Raum aus. Um 1922 gab es über 48.000 Genossenschaften – viele davon in der Landwirtschaft. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg waren Genossenschaften ein zentraler Baustein beim Wiederaufbau, vor allem im Wohnungsbau und in der Versorgung. In der Bundesrepublik entwickelten sie sich stetig weiter und passten sich an neue gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen an.
Heute – 175 Jahre später – sind Genossenschaften weiter eine aktuelle Rechtsform: Regional verwurzelt, nachhaltig, krisenfest und weltweit anerkannt. Ihr Jubiläum erinnert uns daran, wie wirkungsvoll gemeinschaftliches Wirtschaften sein kann.
Wussten Sie?
In Genossenschaften sind rund 23 Millionen Menschen in Deutschland organisiert – sei es als Mitglieder, Kunden oder Mitarbeitende.
7.000 Genossenschaften heute: Vielfalt und Verantwortung
Die rund 7.000 eingetragenen Genossenschaften sind vielfältig aufgestellt:
- Genossenschaftsbanken, die ihren Kunden gehören
- Energiegenossenschaften, die lokale Stromprojekte umsetzen oder auch Strom an die Mitglieder liefern
- Wohnungsbaugenossenschaften, die bezahlbaren Wohnraum schaffen
- Konsum- und Handelsgenossenschaften, die regionale Produkte fördern
- Dienstleistungsgenossenschaften, wie die DENIC eG
Besonders in ländlichen Regionen spielen Genossenschaften eine zentrale Rolle für die Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität.
Fazit: Genossenschaften – bewährt, beteiligt, bedeutend
Die Zahl des Monats – 7.000 Genossenschaften – steht für ein Modell, das auf Mitbestimmung, Gemeinwohlorientierung und wirtschaftliche Stabilität setzt. Gerade in einer Zeit des Wandels sind Genossenschaften ein Erfolgsmodell mit Zukunft – in Deutschland und weltweit.