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Zombies & Insolvenzen

Warum eine Pleitewelle auch etwas Gutes hat

In den letzten Monaten ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland deutlich gestiegen. Viele sehen darin ein Warnsignal für die Konjunktur – und ja, für einige Branchen und Beschäftigte bedeutet das Unsicherheit und Verlust. Doch dieser Anstieg hat auch eine weniger beachtete, aber positive Seite: Er bringt frischen Wind in die Wirtschaft. Denn unter den betroffenen Unternehmen befinden sich viele sogenannte Zombieunternehmen.

Was sind Zombieunternehmen?

Zombieunternehmen sind Firmen, die eigentlich nicht mehr lebensfähig sind. Sie erwirtschaften dauerhaft keine ausreichenden Gewinne, um ihre Schulden zu bedienen oder notwendige Investitionen zu tätigen. Sie leben quasi „von der Substanz“ – oft nur dank staatlicher Hilfen, niedriger Zinsen oder großzügiger Kreditvergabe. Besonders in der Niedrigzinsphase der letzten Jahre konnten sich viele solcher Firmen über Wasser halten, obwohl sie faktisch nicht lebensfähig waren.

Warum sind Zombieunternehmen ein Problem?

Solche Unternehmen blockieren wichtige Ressourcen: Sie binden Arbeitskräfte, Kapital und Marktanteile, ohne wirklich zur wirtschaftlichen Dynamik beizutragen. Für gesunde, innovative Firmen bedeutet das: Weniger Raum für Wachstum, eine verzerrte Marksituation und geringere Investitionsanreize. Die Wirtschaft wird träge und verliert an Effizienz.

Eine Marktbereinigung mit positiven Effekten

Die nun steigende Zahl an Insolvenzen – auch ausgelöst durch höhere Zinsen, das Auslaufen von Corona-Hilfen und die damit zusammenhängenden Verzichte auf eine Anmeldung von Insolvenzen sowie eine härtere bei steigenden Zinsen Kreditvergabe – führt damit auch zu einer überfälligen Marktbereinigung.

Natürlich ist jede einzelne Insolvenz ein Schicksalsschlag. Oft genug trifft es – auf Grund einer Verkettung unglücklicher Umstände – auch gesunde Unternehmern. Aber gleichzeitig bedeutet eine Insolvenz auch, dass Platz für neue, produktivere und gesündere Unternehmen entsteht. Die „Zombieplätze“ im Markt werden frei für Innovation, Effizienz und echte Wettbewerbsfähigkeit.

Was Sie als Unternehmer beachten sollten

Prüfen Sie regelmäßig Ihre Geschäftsbeziehungen. Insbesondere wenn Kunden nie die Skonto-Frist nutzen oder erst nach einer Zahlungserinnerung oder gar Mahnung bezahlen, sollten Sie hellhörig werden. Spätestens jetzt ist es an der Zeit die Kreditlinie anpassen oder Ihren Kunden auf Vorkasse umstellen. So vermeiden Sie, dass auch Ihr Unternehmen durch die Insolvenz eines Kunden in eine potentielle Krise gerät.

Fazit

So paradox es klingt: Eine Pleitewelle ist nicht nur eine Krise – sie kann auch ein notwendiger Reinigungsprozess sein. Wenn Zombieunternehmen aus dem Markt ausscheiden, profitiert die Volkswirtschaft langfristig. Wichtig ist nun, diesen Strukturwandel aktiv zu begleiten – mit gezielter Förderung von Innovationen, Fachkräften und Unternehmensgründungen. Denn wo Platz geschaffen wird, kann Neues entstehen.

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