In der Welt des Online-Shoppings sind Produkttester gefragter denn je. Doch was bedeutet das für die steuerlichen und rechtlichen Aspekte? Insbesondere stellt sich die Frage: Ab wann ist meine Tätigkeit als Produkttester ein Gewerbebetrieb?
Produkttester bei Amazon und darüber hinaus
Amazon bietet eines der bekanntesten Programme für Produkttester an. Hier können „Verbraucher“ Produkte kostenlos oder zu einem reduzierten Preis erhalten, um diese anschließend zu bewerten. Dieses Programm erfreut sich großer Beliebtheit, birgt jedoch steuerliche Herausforderungen. Als Tester müssen Sie selbst darauf achten, ob ihre Einnahmen steuerpflichtig sind. Bei regelmäßigem Testen kann schnell der Status eines Gewerbebetriebs erreicht sein.
Mystery Shopping
Mystery Shopping bietet eine weitere Möglichkeit, Produkte und Dienstleistungen zu testen. Hier schlüpfen Tester in die Rolle eines normalen Kunden, um den Service und die Qualität eines Unternehmens zu bewerten.
Ob man dann einen Burger bestellt oder ein Brillenreinigungsmittel beim Optiker erwirbt. Oft ist ein gewisser Mindesteinkauf erforderlich und wird vom Auftraggeber erstattet. Dazu kommen dann noch die eigentlichen Honorare. Die Bezahlung für solche Einsätze kann stark variieren.
Auch hier gilt: Wer als Mystery Shopper tätig ist, gilt als Gewerbebetrieb. Hier sollte daher frühzeitig auch eine entsprechende Anmeldung des Gewerbes erfolgen.
Die steuerrechtliche Einordnung
Die Hauptfrage, die sich Produkttester stellen sollten, lautet: Ab wann handelt es sich um ein Gewerbe?
Laut den steuerlichen Richtlinien ist ein Gewerbe in der Regel dann gegeben, wenn eine Tätigkeit mit der Absicht der Gewinnerzielung ausgeübt wird. Dies gilt sowohl für Produkttests als auch für Mystery Shopping. Wenn Tester regelmäßig an Aktionen teilnehmen und dafür eine Vergütung erhalten, müssen sie den Gewinn aus der Tätigkeit als Einkommen versteuern.
Produkttester als Gewerbebetrieb
Eine der zentralen Herausforderungen für Produkttester ist die steuerliche Behandlung ihrer Einkünfte. Nach dem Einkommensteuergesetz sind auch Einnahmen aus Produkttests steuerpflichtig. Bei der Überschreitung einer Gewinngrenze von 24.500 € im Jahr kommt auch noch die Gewerbesteuer hinzu.
Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie als Tester lediglich die Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen oder dafür eine gesonderte Vergütung gezahlt wird. Sobald das zu testende Produkt selbst einen Wert darstellt, zählt es mit zu den Erlösen. Es ist daher ratsam, alle Einnahmen und Ausgaben genau zu dokumentieren, um eine transparente Steuererklärung abgeben zu können.
Unsere Tipps für Produkttester im Nebenjob
Recherchieren Sie:
Informieren Sie sich über verschiedene Produkttest-Plattformen und deren Anforderungen, bevor Sie starten.
Dokumentation:
Halten Sie alle Einnahmen und Ausgaben fest. Dies erleichtert die Steuererklärung und sorgt für einen klaren Überblick über Ihre Tätigkeit.
Rechtsform wählen:
Überlegen Sie, ob Sie Ihr Geschäft als Einzelunternehmer oder in einer anderen Rechtsform führen möchten.
Steuerberatung:
Bei jeder anderen langfristigen Entscheidung und insbesondere bei einer Unternehmensgründung sollten Sie zunächst gut recherchieren, bevor Sie den Schritt in die Selbstständigkeit gehen. Dazu zählt auch das Schreiben eines Business-Plans und eine Rücksprache mit Steuerberater und/ oder Rechtsanwalt.
Fazit
Produkte zu testen kann nicht nur eine unterhaltsame Beschäftigung, sondern auch eine interessante Einkommensquelle darstellen, die oft im Nebenerwerb ausgeführt wird. Neben Amazon gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, sich als Produkttester oder Mystery Shopper zu engagieren. Sie sollten sich jedoch der steuerlichen und rechtlichen Folgen bewusst sein. Mit der richtigen Vorbereitung und Dokumentation können Sie potenzielle Probleme vermeiden und das Beste aus Ihrer Tätigkeit herausholen.